Herausgeberschaften

Peter Nick, Zur Erkenntnisfigur des Beobachters. Entwurf einer anthropologischen Konzeption des erkennenden Subjekts, Tübingen: edition diskord, 2001.

Meist gilt die Subjektivität des Beobachters als Hindernis auf dem Weg zu unbestechlich objektiven Erkenntnissen. Nick zeigt, daß es eine Vollständigkeit der Beschreibung des Gegenstands aber gar nicht gibt. Mit vielen anschaulichen Bespielen versehen, die dem Leser die notwendigerweise abstrakte Argumentation nahebringen, unterscheidet er Erkenntnisfiguren. Diese sind Varianten der erkennenden Subjektivität, die sowohl in den Natur- als auch in den Sozialwissenschaften auftreten. Maturana, Luhmann und Schütz ebenso wie Adorno sind für Nick Beobachter, die bestimmte Erkenntnisfiguren noch dann verwenden, wenn sie die er-kenntnisbildende Rolle des Beobachters zum Thema erheben.

Die wiewohl fruchtbare Gefangenheit des erkennenden Ichs in seiner Subjektivität begründet Nick anthropologisch mit Portmann, G. H. Mead und Freud. Um den Gewinn und die Aktualität seines Ansatzes zu demonstrieren, entwickelt der Autor seine Überlegungen in Kritik an der gentechnologischen Debatte, die Sloterdijk ausgelöst hatte und an der brisanten Frage nach der Zucht der Menschengattung.

Peter Nick (1964-2000) starb kurz nach der Fertigstellung des Manuskripts zu diesem Buch. Der Text wurde von der Herausgeberin ausführlich bearbeitet.